Auslassungspunkte
von Christoph KoeberlinDer Begriff Ellipse bezeichnet in der Typografie die drei Auslassungspunkte, die Teile eines Wortes oder eines Satzes ersetzen sollen. Statt einfach drei Punkte aneinanderzureihen, sollte das in professionellen Schriften enthaltene eigene Zeichen (auch »Dreipunkt«) verwendet werden.
Die meisten Schriftgestalter gestalten die Abstände in der Ellipse mit Bedacht; der professionelle Typograf sollte sie laut Robert Bringhurst jedoch nicht verwenden, ohne sie vorher kontrolliert zu haben (Zu eng? Unterschnitten? …).
Ersetzung von Wortteilen und Satzteilen
Wenn die Auslassungspunkte einen Wortteil ersetzen, werden sie ohne Leerzeichen direkt an den letzten Buchstaben angefügt: »Du alter Id…«
Wird ein Teil des Satzes durch die Ellipse ersetzt, steht ein Leerzeichen zwischen dem letzten Wort des Satzes und der Ellipse: »Wollen wir nicht ein bisschen …?«
Ersetzung von Textpassagen in Zitaten
Sollen Zitate abgekürzt, z.B. verschachtelte Sätze auf das Wesentliche gekürzt werden, wird die Ellipse in eckigen Klammern gesetzt. Nur außerhalb der Klammern werden dabei Leerzeichen gesetzt.
Auslassungspunkte am Satzende
Wird die Ellipse am Satzende verwendet, entfällt der Schlußpunkt:
Alle anderen Satzzeichen werden hingegen direkt angefügt: »Manchmal wünschte ich …!«, »Könntest du bitte …?«
Auslassungspunkte nach Abkürzungen
Nach Abkürzungen wird die Ellipse hinter den letzten Abkürzungspunkt angefügt, ohne dass dieser entfällt:
Der Dreipunkt in handgeschriebenen Fonts
In Fonts, die eine Handschrift imitieren sollen, kann der Dreipunkt natürlicher wirken. Wo drei identische Punkte in genau derselben Höhe alles andere als handgeschrieben aussehen, ist eine sorgfältig gestaltete Ellipse die wesentlich bessere Wahl: