Das Et-Zeichen
von Christoph KoeberlinDas Et-Zeichen, auch Kaufmanns-Und und im Englischen Ampersand genannt, ist eine »besonders innige Buchstabenverschmelzung« (Tschichold) der Buchstaben »e« und »t« (lateinisch »et« = »und«). Als Frühform taucht es erstmals 79 n. Chr. auf und kann als ein Liebling der Schriftgestalter angesehen werden.
»Bei den meisten Et-Zeichen in zeitgenössischen Schriften handelt es sich um uninspirierte, plumpe Brezeln.«
Robert Bringhurst berichtet von Christoph Plantin, der zum Teil vier verschiedene Et-Zeichen in einem Absatz verwendete. Gleichzeitig kritisiert er, dass aus der einstigen Formenvielfalt heutzutage oft nur die »uninspirierte Brezel« übrigbleibt.
Im Text wird das Et-Zeichen heutzutage nicht mehr verwendet. Im Deutschen ist es offiziell nur in Firmennamen gültig, laut Forssman/de Jong in Detailtypografie allerdings »auch sonst, wo es Spaß macht«. Meist wird es in Displaygrößen verwendet, weshalb Bringhurst rät, das schönste auszuwählen, das die Schriftart bietet, gerne auch das meist spannendere kursive in aufrechtem Kontext.
Eine besonders ausführliche Abhandlung zum Et-Zeichen stammt von Jan Tschichold: In »Formenwandlung der Et-Zeichen« (Komplett enthalten in Schriften 1925–1974 Band 2) wird auch die von einer Tironischen Note abstammende Sonderform »⁊« erläutert.
Dass auch heute noch schöne Formen zu finden sind, zeigen die folgenden Beispiele:
Unsere Liste wächst stetig weiter. Empfehlungen zu weiteren Seiten dürfen aber natürlich auch hier nicht fehlen.